Genesung nach COVID-19 mit Lungenentzündung
Im Team der Univ. Klinik für Innere Medizin II wurden bereits erste Untersuchungsergebnisse zu COVID-19 Langzeitfolgen bei vorwiegend stationär versorgten Patienten untersucht (75% stationär, davon 27% künstlich beatmet). 60 und 100 Tage nach Entlassung reichen die Beobachtungen von leichten bis mittelgradigen Atembeschwerden bis hin zu anhaltenden Auffälligkeiten des Lungengewebes.
In die Studie eingeschlossen waren 145 Patienten – 55% Männer- zwischen 19 und 87 Jahren, die aufgrund Ihrer Infektion mit SARS-CoV-2 an der Uniklinik Innsbruck, im Krankenhaus Zams und im Reha-Zentrum Münster in klinisch-therapeutischer Behandlung waren. Anhand einer strukturierten Datenerhebung mit Patientengeschichte, Laboruntersuchung, Lungenfunktionstests, Echokardiographie und Computertomographie (CT) war es möglich, eine erste valide Beschreibung von Langzeitfolgen an der Lunge durch das neue Corona-Virus zu erzielen.
Grundsätzlich beschreiben die untersuchten Patienten eine überdurchschnittlich lange Genesungsphase, aber erfreulicherweise bessert sich die Intensität der Beschwerden im Verlauf deutlich. 41% der Patienten zeigten auch 100 Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus anhaltende körperliche Beeinträchtigungen, führend war hierbei die Kurzatmigkeit bei Belastung (35%), 15% klagten über andauernden Husten. Die Intensität der Beschwerden war allerdings schon deutlich rückläufig.
Insbesondere durch eine stationäre Rehabilitationstherapie konnten Verbesserungen der Leistungsfähigkeit erzielt werden.
In der Lungenfunktion war eine Einschränkung der sogenannten Diffusionskapazität in 21% der Kohorte der auffälligste Befund. Die Herzultraschallbefunde zeigten nur in Einzelfällen eine reduzierte Pumpfunktion bzw. Zeichen eines Lungenhochdrucks, wobei hier keine Vorbefunde zum Vergleich vorlagen.
In den CT-Untersuchungen der Lunge zeigten sich nach 100 Tagen noch bei 63% der Patienten anhaltende leicht- bis mittelgradige strukturelle Veränderungen der Lunge.
Es gibt aber derzeit erfreulicherweise keine Hinweise für fortschreitende Lungenschäden, wie etwa zunehmende Vernarbungen.